Um sich vor STI zu schützen, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Ein Risiko sich anzustecken bleibt jedoch trotzdem bestehen, denn einen wirklich perfekten Schutz gibt es nicht.
Safer Sex verringert das Risiko einer Ansteckung allerdings massiv. Die Benutzung von Kondomen, Femidomen und Dental Dams (Lecktüchern) verhindert, bei richtiger Anwendung, den Kontakt mit infektiösen Körperflüssigkeiten und senkt somit das Ansteckungsrisiko für Chlamydien, Gonorrhea (Tripper), Herpes, HIV und HPV. Und genau das ist Safer Sex: Verhaltensweisen, die vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen, indem man den Kontakt mit Körperflüssigkeiten (Sperma, Blut, Scheidenflüssigkeit, Darmsekret) meidet.
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Dass Kondome/Femidome ein absolutes „Must-have“ beim Safer Sex sind…
…brauchen wir vermutlich nicht erst erklären. Und das bitte auch nicht nur beim Vaginal- und Analsex. Auch beim Oralsex solltest du dich mit Kondomen oder Lecktüchern (Dental Dams) schützen. Genauso auch beim Einsatz von Sexspielzeugen. Teilst du Sexspielzeug mit anderen, empfehlen wir dir unbedingt das Spielzeug vor Weitergabe oder Wechsel zwischen Vagina und Po zu desinfizieren oder ein frisches Kondom zu benutzten.
Und ja, wir sind riesen Fans von Kondomen. Warum auch nicht. Es gehört zu den effektivsten und am meisten verwendeten Verhütungsmitteln überhaupt. Etwa 12 Milliarden Präservative werden jährlich weltweit benutzt, das entspricht 380 Kondomen pro Sekunde. Und das mit gutem Grund! Sie schützen vor HIV und senken das Risiko, sich mit anderen STI anzustecken. Und dabei sind sie kostengünstig und leicht in der Anwendung.
Als Alternative zum Kondom kann man natürlich auch ein Femidom benutzen
Man könnte es auch das Kondom für die Frau* nennen. Sie sind im Grunde Kondome – allerdings werden sie nicht über den Penis abgerollt, sondern in die Scheide eingeführt. Damit bieten sie auch für Menschen mit Vagina (Scheide) eine Möglichkeit, sich selbstbestimmt vor HIV und anderen STI zu schützen. Und das tun sie auch, denn Femidome sind genauso sicher wie jedes andere Kondom! Aber natürlich nur dann, wenn sie richtig benutzt werden.
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Eine weitere Möglichkeit ist die Impfung
Zum einen gibt es die Impfung gegen Hepatitis B, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen wird und als Dreifachimpfung bereits innerhalb des ersten Lebensjahres abgeschlossen sein sollte.
Und zum anderen gibt es eine Impfung gegen humane Papillomviren (HPV). Diese Impfung schützt vor der Ansteckung mit bis zu neun verschiedenen HP-Viren. Es ist sinnvoll unabhängig vom Geschlecht zu impfen, denn Studien bestätigten, dass humane Papillomviren nicht nur Gebärmutterhalskrebs, sondern auch Penis- und Analkrebs, Mundkrebs und Kehlkopfkrebs verursachen können. Wichtig ist, dass die Impfung möglichst frühzeitig im Kindes- und Jugendalter – spätestens aber vor dem ersten sexuellen Kontakt – erfolgt.
Was ist die Präexpositionsprophylaxe (PrEP)?
Seit 2018 gibt es in Deutschland auch noch eine weitere Möglichkeit, sich ohne Kondom vor der Ansteckung mit dem HI-Virus zu schützen. Bei der sogenannten Präexpositionsprophylaxe (PrEP) nehmen gesunde Menschen vorsorglich ein Medikament gegen HIV ein. Das Medikament reichert sich in den Schleimhäuten an, sodass das HI-Virus – vereinfacht gesagt – am Eindringen gehindert wird.
Die Präexpositionsprophylaxe ist bei korrekter Einnahme zu über 95 % wirksam und verringert das Ansteckungsrisiko für HIV.
Allerdings schützt die PrEP nur vor HIV und nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten!!!
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Talk, Talk, Talk
Aber neben all diesen Schutzmöglichkeiten ist das offene Gespräch mit deinen Sexualpartner*innen, so wie der verantwortungsvolle Umgang mit STI das A und O. Hast du einen Verdacht, dass du eine STI haben könntest? Lass dich testen und verzichte auf Sex, bis du Gewissheit hast. Hast du regelmäßig Sex mit wechselnden Geschlechtspartner*innen? Dann teste dich regelmäßig, denn nur so kannst du sicher sein, dass du gesund bist oder eine STI frühzeitig erkennen und dich behandeln lassen.