Gonorrhoe / Tripper

Eine Gonorrhoe (Tripper) ist eine Infektionskrankheit, die vor allem beim Sex übertragen wird und gehört zu den am häufigsten vorkommenden Geschlechtskrankheiten überhaupt. 

Die Erreger von Gonorrhoe (Tripper) sind Bakterien, die sog. Gonokokken (Neisseria gonorrhoeae).

Die Symptome können sehr unterschiedlich sein und hängen sehr davon ab, wie die Bakterien in deinen Körper gelangt sind. Auch während der symptomfreien Zeit bist du ansteckend, daher ist regelmäßiges Testen sehr wichtig.

Diese Bakterien befallen nur Menschen und siedeln sich dort in den Schleimhäuten der Harnröhre, des Gebärmutterhalses, im Enddarm sowie im Rachen an.

Tripper wird also bei ungeschütztem Oral-, Anal- und Vaginalverkehr übertragen. Alternativ kann er auch bei einer Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen werden. In diesem Fall sind dann meist die Augen des Kindes betroffen.

Außerhalb des Körpers überleben die Bakterien nur sehr kurz, weshalb eine Übertragung wie über Saunabänke, Toilettensitze oder gemeinsam genutzte Handtücher sehr unwahrscheinlich ist.

Die Ansteckung beim Austausch von Sexspielzeug ist aber sehr leicht möglich. Genauso kann eine Übertragung erfolgen, wenn du dir infiziertes Sekret versehentlich mit der Hand in die Augen wischst. So kann nicht nur die Infektion auf andere Menschen übertragen werden, sondern auch von deiner Vagina (Scheide) oder Penis auf dein Auge. Kurz mal nicht aufgepasst und schon hat man das gleiche Problemchen an zwei Stellen.

In 20-50 % der Fälle liegt gleichzeitig eine Infektion mit Chlamydien vor, weshalb es Sinn macht, sich parallel auch darauf zu testen.

Eine Infektion mit Gonorrhoe (Tripper) ist bereits wenige Tage nach dem Kontakt nachweisbar. Wenn du also den Verdacht hast, dich angesteckt zu haben, verzichte unbedingt auf Sex, bis du dich getestet hast.

Die Symptome variieren stark und hängen sehr von deinem biologischen Geschlecht und dem Übertragungsweg ab.

Wenn der Tripper beim Sex in die Harnröhre deines Penis gelangt ist, kommt es durch die entstehende Entzündung meist zu einem eitrigen oder wässrigen Ausfluss. Es kann auch sein, dass nur beim morgendlichen Wasserlassen etwas Eiter abgeht und sonst nicht viel zu sehen ist.

Häufig kommt es jedoch zu Brennen und Schmerzen beim Pinkeln und die Entzündung kann sich auf die Eichel und die Vorhaut ausdehnen.

Auch bei einer Infektion der Vagina (Scheide) mit Gonorrhoe (Tripper) kommt es häufig zu Ausfluss. Dieser ist allerdings eher wässrig-schleimig und kann neben Eiter auch Blut enthalten, außerdem riecht er in der Regel sehr unangenehm.

Meist ist der Gebärmutterhals befallen. Wenn sich die Bakterien jedoch in der Harnröhre ansiedeln, kommt es auch hier zu Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen.

Ist der Analbereich von Gonorhoe (Tripper) betroffen, entzündet sich meist die Schleimhaut des Enddarms und es kommt auch hier zu Ausfluss, Juckreiz und Schmerzen im Analbereich.

Last but not least, kann man sich natürlich auch oral, also über den Mund, mit Gonorrhoe (Tripper) anstecken. Wenn die Bakterien die Rachenschleimhäute befallen, passiert in der Regel erstmal nicht viel und es bleibt meist symptomlos. Es können in wenigen Fällen aber Halsschmerzen und Schluckbeschwerden auftreten. Trotzdem, und das ist ganz wichtig, bist du für andere ansteckend.

Wenn es mal zu einer Infektion der Augen kommt, was ziemlich selten ist, führt dies zu eitrigen Entzündungen der Bindehäute, zum Verkleben der Augen und sogar zu Schäden an der Hornhaut.

Es kommt aber durchaus vor, dass die Symptome sehr mild oder gar nicht spürbar sind. Deshalb ist regelmäßiges Testen wieder einmal super wichtig.

Die Behandlung von Gonorrhoe ist sehr simpel und unkompliziert. Normalerweise reicht eine Spritze mit einem Antibiotikum und eine parallele Einnahme von Antibiotika in Tablettenform.

In machen Fällen kann sogar, nach Absprache mit dem behandelnden Arzt /der behandelnden Ärztin, auf die Tabletten verzichtet werden.

Natürlich muss bis zum Ende der Behandlung auf Sex verzichtet und die Sexualpartner*innen der letzten zwei Monate informiert werden, damit sie sich ebenfalls testen und ggf. behandeln lassen können.

Bei festen Partner*innen sollten diese sich unbedingt mitbehandeln lassen, damit es nicht zur sog. Ping-Pong-infektion kommt, bei der sich die Partner*innen immer wieder gegenseitig anstecken.

Wer hätte es gedacht, der beste Schutz vor einer Ansteckung mit Gonorrhoe (Tripper) sind Kondome, Femidome und Lecktücher. Diese senken das Risiko aber nur um 40-60%! Es besteht also trotzdem noch ein reales Risiko einer Ansteckung. 

Wenn Symptome auf eine Infektion hindeuten solltest du dich unbedingt sofort testen lassen, um eine Weitergabe vorzubeugen und andere Menschen vor einer Infektion und natürlich auch dich vor den Folgen zu schützen.

Wenn du häufig wechselnde Partner*innen hast, solltest du dich grundsätzlich regelmäßig testen.

Besonders Schwangere sollten sich testen lassen, um eine Fehlgeburt oder Ansteckung des Kindes zu vermeiden.

Was passiert eigentlich, wenn man Gonorrhoe (Tripper) hat und die Infektion nicht rechtzeitig behandelt wird, weil man vielleicht gar keine Symptome aufweist?

Die Infektion breitet sich entlang des Genitaltrakts aus. Beim Penis wandern die Bakterien über das Samenbläschen und den Samenleiter bis in den Nebenhoden und können bei diesen, ebenso wie bei der Prostata, zu Entzündungen führen. 

Gelangen die Erreger in den Samenleiter, können diese verkleben, was eine Unfruchtbarkeit zur Folge hat.

Bei der Vagina wandern die Erreger von der Gebärmutterschleimhaut über die Eileiter bis in die Eierstöcke und können im schlimmsten Fall sogar zu einer Beckenentzündung führen.

Die Folgen können Blutungen, Verwachsungen und Verklebungen der Eileiter sein, was ebenfalls zu Unfruchtbarkeit oder Eileiterschwangerschaften führt.

Bei einer Infektion der Augen mit Gonorrhoe (Tripper) kann es unbehandelt zu einer Erblindung kommen.

Sollten sich die Erreger im gesamten Körper verteilen, führt dies unter Umständen zu gefährlichen Entzündungen von Gelenken, Herz, Hirnhaut und Knochen. Auch eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (Sepsis) ist möglich.