Was sind Filzläuse?
Filzläuse, auch als Schamläuse bekannt, sind kleine parasitäre Insekten, die sich vor allem in der Körperbehaarung einnisten. Dabei ist vor allem die Schambehaarung im Intimbereich betroffen. Aber auch Brust- und Achselbehaarung kann befallen werden.
Sehr ähnlich wie Kopfläuse halten sich die kleinen Biester an den Haaren fest, legen dort Eier ab und saugen Blut.
Sie werden über engen Körperkontakt übertragen, vor allem beim Sex. Deshalb zählt ein Filzlausbefall zu den sexuell übertragbaren Infektionen.
Wie stecke ich mich mit Filzläusen an?
Filzläuse können nicht fliegen oder springen. Damit sie von einer Person auf eine andere gelangen können, ist daher enger Körperkontakt nötig. Hauptsächlich werden sie beim Sex übertragen, selten auch über Bettwäsche oder gemeinsam benutzte Handtücher.
Ähnlich wie Kopfläuse können Filzläuse auch bei guter Körperhygiene übertragen werden.
Bei ca. einem Drittel der mit Filzläusen befallenen Patient*innen, finden sich auch andere sexuell übertragbare Krankheiten, weshalb du dich auch darauf testen solltest.
Welche Symptome treten bei einem Befall von Filzläusen auf?
Wenn die Filzläuse dich beißen um dein Blut zu saugen, kommt es zu einer Reaktion mit deren Speichel, was zu einem starken Juckreiz führt, der am ganzen Körper auftreten kann.
Die Bissstellen sind durch kleine Flecken auf der Haut erkennbar, die bläulich-grau oder rot gefärbt sind.
Gibt man dann dem unbändigen Drang nach, sich an den betroffenen Stellen zu kratzen und kratzt dabei die besagten Flecken auf, können Bakterien eindringen und die Stellen anfangen zu eitern oder eine Borkenflechte entstehen.
Schaffen es die Filzläuse in deine Wimpern und Augenbrauen, können sich deine Augenlider entzünden, anschwellen und verkrusten. Eine Bindehautentzündung kann ebenfalls eine Folge sein. Bei einigen Patient*innen schwellen auch die Lymphknoten im Leistenbereich an.
Schwerwiegende Folgen sind von Filzläusen aber nicht zu erwarten.
Da die Filzläuse keine andere Nahrungsquelle als unser Blut haben, überleben sie außerhalb unseres Körpers nur 1-2 Tage.
Wie wird ein Befall von Filzläusen behandelt?
Üblicherweise werden Filzläuse mit Lösungen zum Auftragen behandelt. Darin sind Wirkstoffe wie Permethrin oder Pyrethrin enthalten, die die Filzläuse nach ca. 10-minütiger Einwirkzeit abtöten und anschließend abgewaschen werden.
Meist ist in der Packung dieser Hilfsmittel auch ein Nissenkamm enthalten, mit dem man seine Köperbehaarung gründlich auskämmen kann, um die Eier der Filzläuse zu entfernen.
Zu Unterstützung der Behandlung ist es hilfreich sich von jeglicher Körperbehaarung zu befreien.
Damit man sicher sein kann, dass man alle Filzläuse losgeworden ist, sollte man die Behandlung nach 7-10 Tagen wiederholen.
Sind die Biester auch dann nicht tot zu kriegen, kann man zusätzlich auch noch mit Ivermectin behandeln, was sowohl in Tablettenform, als auch zur äußerlichen Anwendung verfügbar ist.
Während der Behandlungszeit solltest du täglich deine Bettwäsche wechseln und diese bei min. 60 Grad waschen, um die Filzläuse abzutöten. Natürlich sollte auch dringend auf Sex und sonstigen Körperkontakt verzichtet werden, um deine Mitmenschen vor einer Infektion zu schützen.
Wie bei allen Krankheiten und Infektionen sollte unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden, um sich beraten zu lassen und gemeinsam über die Behandlung zu entscheiden.
Wie kann ich mich vor Filzläusen schützen?
Leider gibt es keinen zuverlässigen Schutz gegen Filzläuse. Nicht mal Kondome können da helfen.
Du kannst das Ansteckungsrisiko aber reduzieren, indem du die Haare in deinem Intimbereich entfernst oder regelmäßig rasierst.
Ganz wichtig: Nicht vergessen deine Sexpartner*innen der letzten drei Monate darüber zu informieren, damit sie sich auch untersuchen und ggf. behandeln lassen können.