Was ist HIV?

HIV steht für Humanes Immundefizienz-Virus“ und ist eine Immunschwächeerkrankung, die bestimmte Zellen des Immunsystems befällt und einen Menschen somit anfälliger für Erkrankungen macht, die der Körper sonst gut bekämpfen könnte.

Wer sich mit HIV infiziert hat, zeigt zunächst noch keine Symptome und kann diese mit entsprechender Medikation auch abwenden, bevor es zu AIDS kommt. 

AIDS ist die Folge der HIV Infektion und eine erworbene Immunschwäche (Acquired Immunodeficiency Syndrome) was zur Folge hat, dass Menschen mit AIDS häufig an Lungenentzündungen oder Pilzinfektionen erkranken, weil ihr Immunsystem sie davor nicht mehr schützen kann.

  • HIV Selbsttest

    HIV Selbsttest

    Unser HIV-Antigen-Antikörper-Test untersucht, ob bestimmte, gegen das HI-Virus gerichtete, Antikörper oder das Virus selbst im Blut vorhanden sind. Der Test basiert auf einem Blutstropfen aus der Fingerspitze.

97 % der Menschen mit HIV-Diagnose…

…nehmen HIV-Medikamente.

Wie stecke ich mich mit HIV an?

Der häufigste Grund für eine Ansteckung mit dem HI-Virus ist ungeschützter Geschlechtsverkehr. Dabei sind beide Partner*innen gleichermaßen gefährdet.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich mit infiziertem Blut anzustecken, welches du z.B. an gemeinsam genutzten Spritzen und Spritzutensilien von Drogenkonsumierenden findest.

Im Alltag finden sich eher wenige Situationen, die das Risiko einer Infektion bergen. Leider gibt es aber heute immer noch viele Vorurteile und Vorbehalte gegenüber HIV-Infizierten. Fakt ist aber: Du bist nicht in Gefahr. HIV ist nur durch Blut- und Sexualkontakte übertragbar, nicht etwa durch Hautkontakt, Essen oder über Gegenstände. Es gibt also keinen Grund den Kontakt zu HIV infizierten Menschen zu meiden oder sie auszugrenzen. 

Rund 9.500 Menschen in Deutschland …

…wissen nichts von ihrer Infektion und erhalten deswegen keine Behandlung.

Welche Symptome treten bei einer Infektion mit HIV auf?

Zunächst sind die Symptome sehr unspezifisch und können bei jedem Menschen sehr unterschiedlich ausfallen.

Wenn du dich mit HIV ansteckst, kann es aber kurz danach zu grippeartigen Symptomen kommen, also:

  • Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Müdigkeit und Unwohlsein
  • Nachtschweiß 
  • Lymphknotenschwellung
  • Muskelschmerzen
  • Hautauschlag
  • Durchfall

Das wird dann häufig fälschlicherweise für eine Grippe oder Darminfektion gehalten, weil diese in der Regel bereits nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Dann bist du meist erstmal für eine lange Zeit symptomfrei. Trotzdem schaden die Erreger deinem Körper weiter und schwächen dein Immunsystem. Während dieser ersten Phase befinden sich besonders viele Viren im Blut, im Sperma und auf Flüssigkeitsfilmen von Vagina (Scheide), Penis und Enddarm – was die Ansteckungsgefahr besonders erhöht.

Gerade weil es lange Zeit nahezu symptomfrei verläuft, ist es besonders wichtig, sich regelmäßig zu testen, um das Virus frühzeitig zu entdecken. 

Wenn du in einer Situation warst, in der du dich möglicherweise angesteckt haben könntest und dich testen lassen möchtest, musst du bedenken, dass es ein bisschen Zeit braucht, bis das Virus in deinem Körper nachgewiesen werden kann. Das kann mit sehr feinen Messmethoden schon nach 11 Tagen der Fall sein. Bei einem Schnelltest kann es etwas länger dauern. Spätestens nach 12 Wochen sollte aber auch da jeder anschlagen.

In dieser Zeit solltest du unbedingt auf Sex verzichten.

In Deutschland erkranken …

…immer noch rund 900 Menschen pro Jahr an Aids oder einem schweren Immundefekt – obwohl es vermeidbar wäre.

Wie wird eine Infektion mit HIV behandelt?

Obwohl HIV nicht heilbar ist, ist es inzwischen sehr gut medikamentös behandelbar, was die Vermehrung der Viren verhindert und so das Auftreten von AIDS vorbeugt. 

Dabei werden drei verschiedene Wirkstoffe eingesetzt, die zum einen verhindern, dass das Virus in die Zelle eindringt und zum anderen, dass bereits infizierte Zellen das Virus wieder freisetzen. Andere Wirkstoffe verhindern, dass das HI-Virus in der Zelle sagt, was Sache ist und die Führung übernimmt. Auf diese Weise wird das Fortschreiten der Infektion unterdrückt und meist ist das Virus nach einiger Zeit im Blut sogar gar nicht mehr nachweisbar.

Diese Medikamente müssen zwar lebenslang eingenommen werden, dafür hat man als Infizierter oder Infizierte auch eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Manchmal genügt zur Behandlung schon eine Pille am Tag, die eine Auswahl dieser Wirkstoffe enthält. Wichtig ist dafür aber, dass die Infektion möglichst früh erkannt wurde. Solltest du also unsicher sein, mache den Test lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.

Etwa 30.000 Menschen …

…sind bisher in Deutschland an den Folgen von Aids gestorben.

Wie kann ich mich vor einer Infektion mit HIV schützen?

Der beste Schutz gegen eine Infektion mit HIV sind Kondome und Femidome. Diese sind natürlich nie zu 100 Prozent sicher, reduzieren das Risiko aber erheblich.

Wenn du häufig wechselnde Geschlechtspartner*innen hast, solltest du dich daher unbedingt regelmäßig testen, damit eine Infektion möglichst früh erkannt wird, du sie nicht unwissentlich weitergibst und selbst schnell eine Behandlung beginnen kannst.

Auch wenn du in eine neue (feste) Beziehung kommst und ihr das Kondom weglassen möchtet, solltet ihr euch beide vorher einmal durchtesten, damit ihr unbeschwert eure Verliebtheit genießen könnt.

Die wichtigsten To Do´s zum Schutz gegen eine Ansteckung mit HIV sind also zusammengefasst:

  • Du solltest Kondome beim Vaginal- und beim Analsex verwenden – auch dann, wenn der Penis nur kurz in die Vagina (Scheide) oder den Po eindringt.
  • Wenn du Sexspielzeug mit anderen teilst, sollte vor jeder Weitergabe ein neues Kondom benutzt oder die Toys gründlich desinfiziert werden.
  • Und auch beim Oralsex solltest du den Kontakt mit infizierter Schleimhaut vermeiden. Dazu kann man ebenfalls Kondome oder Lecktücher verwenden.

Zur Vor- und Nachsorge gibt es zwei verschiedene medikamentöse Möglichkeiten:

Falls du Sex mit einem/einer HIV-Infizierten hattest und das Kondom gerissen ist, gibt es eine Notfall Medikation: die sog. PEP (Post-Expositions-Prophylaxe), mit der man die Ansteckungsgefahr nach einem Sexualkontakt deutlich verringern kann.

Diese Sofortmaßnahme ist eine aufwendige medizinische Behandlung und keineswegs ein Ersatz für ein Kondom. Dabei werden über einen Zeitraum von rund vier Wochen spezielle Medikamente eingenommen, die eine Ansteckung verhindern sollen. 

Besteht also ein konkretes Risiko einer Infektion, werden die Kosten dafür auch von der Krankenkasse übernommen.

Das Andere ist die Vorbeugung. Es gibt die PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe) eine Safer-Sex Methode, bei der nicht-infizierte Menschen ein Medikament zur Vorbeugung einer Ansteckung einnehmen. Menschen mit einem nachgewiesen erhöhten Ansteckungsrisiko bekommen diese auf Wunsch verschrieben, was von der Krankenkasse übernommen wird.

Wer die PrEP einnehmen möchte, muss sich aber regelmäßig auf HIV und Nierenfunktion untersuchen lassen.

Ganz wichtig! Die PrEP schützt zwar vor HIV aber nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten, also unbedingt regelmäßig testen.

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